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© Ulrich Clees
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15.02.2021 News & Infos
Dampflok von Hennef nach Asbach umgezogen

Die vierachsige, 185 PS starke Lok wurde 1939 von der Lokomotivfabrik Jung in Jungenthal an der Sieg für die Steinbruchbahnen der Basalt-AG Linz gebaut und war bis 1968 im Einsatz, zuletzt am Steinbruch Willscheider Berg. Die Lok weist einen besonderen Antrieb auf: Die vordere Achse ist nicht wie die herkömmlichen Dampfloks über Kuppelstangen mit den anderen Achsen verbunden, sondern über Zahnräder. Dadurch ist diese Achse besonders seitenbeweglich, weshalb die Lok auch extrem enge Kurvenradien befahren konnte. Von dieser seltenen Achsbauart, genannt nach dem Erfinder Luttermöller, gibt es in Deutschland nur noch drei Exemplare.

Als Basalt-AG-Lok passt sie bestens ins Asbacher Museumskonzept: Die Basalt-AG war die Muttergesellschaft der Rhein-Sieg Eisenbahn, auch die Spurweite der Bahnen war mit 785mm dieselbe. Basalt und anderes Gestein war auch das wichtigste Transportgut der Rhein-Sieg Eisenbahn. „Die Lok gehört hierher“, sagte sich daher vor zwei Jahren der Museumsaktive Ewald Lorscheid und stieß mit seinem Anliegen bei RSVG-Geschäftsführer Volker Otto auf offene Ohren: „Ich freue mich sehr, dass unsere Lok ein neues Zuhause gefunden hat und die Museumsbesucher zukünftig das Erinnerungsstück besichtigen können“. Am 7. Juni 2019 unterzeichneten Volker Otto und der Asbacher Ortsbürgermeister Franz-Peter Dahl den Schenkungsvertrag vor der Lokomotive und übergaben sie symbolisch den Vertretern des Museums, Ewald Lorscheid und Carsten Gussmann.

Bevor aber die Ortsgemeinde Asbach den Transport beauftragen konnte, musste Raum für den Neuzugang geschaffen werden. Gefunden wurde er in einer gemeindeeigenen Halle direkt am Asbacher Bahnhof. Bauhofleiter Norbert Kramer ersetzte mit seinen Kollegen das marode moderne Hallentor durch zwei Holztore nach historischem Muster und stellte damit das einstige Erscheinungsbild wieder her, die Museumsaktiven verlegten Gleise in der Halle.

Heute nun machte sich der Schwertransport auf nach Asbach. Die Museumsaktiven werden die Lok nun optisch aufarbeiten, beispielsweise verrostete Bleche ersetzen und einen neuen hölzernen Führerhausboden einbauen. Besichtigt werden kann die Lok an den Öffnungstagen des Museum, also am zweiten Sonntag der Monate April bis Oktober jeweils von 11 bis 17 Uhr (sobald die Pandemielage es wieder zulässt).

Das Museum der Rhein-Sieg Eisenbahn befindet sich im einstigen Bahnhof Asbach der Rhein-Sieg Eisenbahn in der Bahnhofstraße 23. Es handelt sich um das letzte erhaltene RSE-Gebäudeensemble aus Empfangsgebäude, Lokschuppen und Güterschuppen. Auf den wieder errichteten Gleisanlagen werden Fahrzeuge der Rhein-Sieg Eisenbahn präsentiert, im Empfangsgebäude erinnert eine Ausstellung an die Zeit, als diese Schmalspurbahn nach Waldbröl, Asbach, Rostingen, Beuel und Siegburg fuhr. Thema ist auch der Basalttransport – nun bestens repräsentiert durch die neue alte Dampflok.

www.museum-asbach.de

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